*Triggerwarnung: Krebs
Anne ist eine Freundin. Eine Freundin, die ich nur virtuell kenne.
Vielleicht erinnert sich jemand, ich habe vor bald 10 Jahren, noch während des Studiums, einen Blog eingerichtet. Ursprünglich sollte er bloß meine Kreativ-Ecke innerhalb der Final-Fantasy-Seite werden, doch dann kam alles anders: Ich wurde schwanger.
Aus meiner persönlichen Ecke wurde schnell ein Blog, der sich ums Schwangersein drehte, denn mein Freundeskreis bestand zu 90% aus Singles. Ich kannte wenig Paare und wenn, hatten diese keine Kinder. Ich war allein mit dem Thema. Obwohl ich beinahe 30 Jahre alt war, kannte ich abgesehen von meinen Eltern niemanden, der mir mit Rat und Tat hätte zur Seite stehen können. Und so lernte ich die Blogger-Welt kennen, so lernte ich Anne kennen.
Anne und ich waren „gleichschwanger“, ihre erste Tochter kam nur wenige Tage vor unserem Sohn zur Welt. Unter unzähligen anderen Bloggerinnen war Anne immer die, von der ich mich am meisten verstanden fühlte. Bei der ich, obwohl sie einige Jahre jünger war als ich, das Gefühl hatte, wir ticken ähnlich, wir haben unsere eigene Welt innerhalb der großen und sehen einige Dinge anders als andere. Wir haben uns Emails geschickt und Päckchen mit Tee und Büchern und Musik. Wir haben uns über die Sorgen und Probleme mit Babys ausgetauscht, als sie da waren. Kurz, ich habe mich mit ihr oft sehr verbunden gefühlt. Umgekehrt war es vielleicht nicht so intensiv, denn Anne hat viel und regelmäßig geschrieben und andere nah an ihrem Gedankenleben teilhaben lassen. Ich dagegen habs zwar versucht, aber wer mich kennt, weiß, ich bin nicht gut in persönlichen Dingen. Geschichten schreiben, ja, aber Persönliches? Ich kann ja nicht mal einen Geburtstagswunsch schreiben, der mehr sagt als „Alles Gute!“.
Naja, wie dem auch sei. Das ist Anne. Wenn ich mein Kind ansehe und an die Schwangerschaft mit ihm zurückdenke, dann sehe ich Anne. Sie war da, wenn auch nur virtuell. Sie hat meine Hand gehalten und mir klar gemacht, dass es okay ist, wenn nicht alles rosarot ist. Dass ich nicht alleine bin. Wenn ich an sie und ihre Familie denke, denke ich automatisch auch an uns. An den Schatz, Sohni und mich. Und wenn ich jetzt miterleben muss, wie Annes Welt zerbricht, aus Alltag ein Alptraum wird, dann zerreißt es mir das Herz.
Anne hat Krebs. Nicht irgendeinen Krebs, sondern eine seltene, besonders arschige, nasale Form, die sich dicht neben der Hirnschlagader angesiedelt hat und erst spät entdeckt wurde.
Nach der ersten OP und einer zehrenden Strahlentherapie sah es so aus, als wäre er besiegt, als hätten ihre Mühen Erfolg gehabt. Doch leider erwies sich dies als trügerisch. Der Tumor ist zurück, wächst schnell und drückt auf diverse Nerven. Anne musste aufhören zu arbeiten, kann alltägliches, wie Autofahren, nicht mehr leisten. Als Selbstständige eine finanzielle Katastrophe.
Operiert werden kann nicht mehr, die Nähe des Tumors zu lebenswichtigen Organen ist zu groß. Doch eine erneute, riskante Therapie wurde gerade begonnen. Vielleicht Annes letzte Chance.
Und ich? Kann nichts tun. Ich kann nicht mal da sein, ihre Hand nicht halten. Ich kann nicht helfen und bin unfähig irgendetwas zu sagen, was Trost spenden könnte. Und ich hasse es, hilflos zu sein.
Darum war ich froh und dankbar, als Annes Freunde mich mit ins Boot holten, als es darum ging, ihr zu helfen. Denn jetzt kann ich etwas tun. Zwar nicht viel, aber ich kann mich an Euch wenden. Gemeinsam können wir schaffen, was einer allein nicht leisten kann.
Wir können alle keine Wunder bewirken. Niemand kann Anne durch einen Zaubertrick gesund machen. Aber wir können ihr die erdrückende, finanzielle Last von den Schultern nehmen, damit sie sich auf das konzentrieren kann, was jetzt zählt: Darauf, gesund zu werden. Weiter zu kämpfen, um bald wieder bei ihren Kindern sein zu können.
Deshalb meine Bitte an Euch: Wer einen Euro erübrigen kann, vielleicht auch zwei, zehn oder gar mehr, ganz wie Ihr könnt und mögt, der kann unter nachfolgendem Link für Anne spenden:
Natürlich weiß ich, dass nicht jeder etwas übrig hat, daher: Gebt nur etwas, wenn ihr wirklich könnt! Es hilft außerdem, den Link zur Spendenaktion zu teilen, denn je mehr Menschen wir erreichen, desto eher werden wir unser Ziel erreichen. Wie auch immer Ihr mithelft – Euch allen von Herzen: Dankeschön!
Insbesondere an meine Zuhörerinnen und Zuhörer, die bereits vor zwei Wochen meiner Bitte gefolgt sind und auf der Lit.Ro-Lesung für Anne gespendet haben. Vielen, vielen Dank. Denn jeder Euro hilft!
Wer interessiert ist, zu lesen, wie überwältigt und sprachlos Anne war, als sie von der Aktion erfahren hat, und mitlesen möchte, wie ihr Weg aktuell weitergeht, der sei eingeladen, die für diese Aktion eingerichtete Facebook-Seite zu besuchen: https://www.facebook.com/HilfefuerAnne/
Euch allen von Herzen vielen Dank!