Als die Verfilmung dieses Buches in die Kinos kam, hörte ich zum allerersten Mal davon und war ohne Film oder Buch zu kennen von der Grundidee des Romans fasziniert und begeistert.
Jetzt, endlich, habe ich das Buch gelesen und wurde wahnsinnig enttäuscht …
„P.S. Ich liebe Dich“ erzählt die Geschichte von Holly und Gerry. Die beiden lernten sich bereits in der Schule kennen und sind seitdem unzertrennlich. Bis eines Tages aus heiterem Himmel die Diagnose kommt, dass Gerry einen Gehirntumor hat. Nichtmal ein Jahr danach stirbt er jung.
Das Buch setzt einen Monat nach Gerrys Beerdigung an. Holly hat sich zurückgezogen, klammert sich an ihre Erinnerungen, verwahrlost und magert ab, droht am Tod ihres Liebsten zu zerbrechen, bis sie die Briefe findet, die Gerry ihr während seiner letzten Tage geschrieben hat, um sie ins Leben zurückzuführen.
Bis hierher klingt es theoretisch toll, rührend und herzergreifend traurig. Doch die Umsetzung ist mehr als fragwürdig. Die Sprache des Romans ist grottig. Es wird gesagt, gefragt, gekichert und geschluchzt. Ich fühle mich qualitätiv an eine Foto-Love-Story erinnert. Die vielversprechend klingenden Briefe entpuppen sich leider als ein einziger Brief und 9 Zettel, mit je einem einzigen Satz darauf, für die folgenden Monate. Z.B.: „Kauf Dir ein neues Kleid“. *uff*
Natürlich habe ich an einigen Stellen geweint, während ich die Geschichte gelesen habe. Allerdings lag das weniger daran, dass sie so mitreißend geschrieben war, als vielmehr am „Kopfkino“. Denn die Vorstellung dass der geliebte Mann unerwartet stirbt, treibt wohl jedem die Tränen in die Augen.
Den Rest der Zeit kam ich meist aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Einerseits trauert Holly, andererseits feiert [säuft] sie ausgelassen in Sex-and-the-City-Manier mit ihren Freundinnen. Wenn während der „Gut-drauf-Episoden“ Gedanken an Gerry eingeschoben werden, macht dies häufig den Anschein von „es ist mal wieder an der Zeit“. Das, und die Leichtigkeit mit der Holly ihr Leben ins Lot bringt – der neue Traumjob für sie und für den Bruder, die versöhnten Familienmitgleider usw. – machen das Buch oberflächlich und unglaubwürdig. Die Tiefe und Emotionalität die ich erwartet und mir gewünscht habe, bleibt leider vollkommen aus. Die Geschichte ist trivial und unbedeutend bis ins Letzte, vermittelt keinerlei Botschaft. Selbst die Rückblicke an Hollys und Gerrys gemeinsame Zeit sind normal bis banal. Auch hier suche ich nur nach der angeblich großen Liebe…
Mein Fazit:
Flach und klischeebeladen, keinerlei Tiefgang. Konnte an keiner Stelle halten, was mir der Klappentext versprach.
– allein das buchcover hat mich oberflächliche seele davon abgehalten dieses buch auch nur einmal in meine hände zu nehmen. zurecht, wie ich lese. vielleicht ist in diesem fall sogar buch besser als film? weil schneller vorbei? *kicher* ;)