Es ist Valentinstag!
… Der mir im Grunde ziemlich egal ist ^^` Ich steh auch nicht besonders auf Liebesgeschichten, aber letzte Woche fragte Aleshanee im Top10 Thursday nach den 10 besten Liebesgeschichten in Büchern und ich hab nicht aufhören können darüber nachzudenken, ob mir überhaupt 10 Bücher einfallen würden, in denen mich eine Liebesgeschichte nachhaltig berührt hat.
Ich habe lange gegrübelt und stand am Ende tatsächlich vor meinem Regal und bin Band für Band durchgegangen, ob ich mich an etwas erinnere – und kam mit Ach und Krach tatsächlich auf 10 selbst für mich wunderbare Liebesgeschichten. Diese Lieben sind nicht immer glücklich oder werden nicht immer erwidert, und für diejenigen von Euch, die es gern richtig romantisch mögen, für die viel geknutscht werden muss oder es heiß zur Sache gehen soll; für Euch ist diese Liste vermutlich eher nichts ^^` In den genannten Geschichten steht immer das Emotionale im Vordergrund, es geht weniger bzw. fast nie um Körperlichkeiten.
Ihr seid vorgewarnt – dies sind meine zehn liebsten Liebesgeschichten aus Romanen:
1. Maegwyn & Eolair aus dem Drachenbeinthron (Tad Williams)
Ganz weit vorne. Diese beiden, die sich so sehr lieben und denen Standesdünkel, Stolz und auch Unsicherheit immer wieder im Weg stehen … obwohl sie sich im Buch kaum über den Weg laufen, sind sie für mich das Paar, mit dem ich am meisten mitgefiebert habe. Ihre persönliche Geschichte spielt sich nur in ihren Gedanken ab und manchmal zwischen den Zeilen ihrer Gespräche – und auch wenn ich besonders Maegwyn gerne ab und an einen Schubs gegeben hätte … die Geschichte ist wunderbar, genauso, wie sie ist.
2. Fitz & der Narr aus den Weitseher Chroniken (Robin Hobb)
Wieder eine in gewisser Weise unerfüllte Liebe. Oder nicht? Es ist schwer diese Beziehung in Kürze zu beleuchten, darum lasse ich es; aber egal, was es ist, was die beiden haben, es ist eine der innigsten Bindungen, über die ich je lesen durfte. Und mehr als einmal hätte ich Fitz zu gern getreten, um zu verhindern, dass er den Narren mit seinen unbedarften Worten verletzt.
3. Richard & Kahlan aus dem Schwert der Wahrheit (Terry Goodkind)
Gott, was habe ich damals mit den beiden gelitten und geheult. Besonders im „Tempel der vier Winde“ … zwei, die so sehr zusammengehören und die das Schicksal immer wieder brutal zu trennen versuchte … das hat schon echt wehgetan. Und auch wenn es für meinen Geschmack manchmal etwas übertrieben oder doch kitschig wurde … gerade in den ersten Bänden der Reihe hat mich die dramatische Geschichte der beiden immer wieder zu Tränen gerührt.
4. Brawne Lamia & Johnny / John Keats aus Hyperion (Dan Simmons)
Die zwei haben es mir auch schwer angetan. Die Detektivin und der Cybrid des Dichters John Keats, über die ich hier kaum etwas sagen kann, ohne groß zu spoilern, aber die am Ende unweigerlich zum nächsten Liebespaar auf meiner Liste führen:
5. Aenea und Endymion aus Endymion (Dan Simmons)
Zugegeben, eine anfangs etwas seltsame Geschichte, da Endymion Aenea als junges Mädchen kennenlernt und mit ihr gemeinsam reist. Doch da dieses Kind ja im Grunde gar keines ist und wir es hier mit Zeitportalen und dem Dahintreiben in einer Schrödinger Katzenkiste zu tun haben, ist schnell klar, dass Zeit und Alter hier eine andere Rolle spielen. Und als die beiden schließlich zu einem Paar werden, ist Aenea auch bereits erwachsen. Abgesehen davon ist die Geschichte der beiden kaum in Worte zu fassen, weil sie einfach alles berührt.
6. Alec & Seregil aus der Schattengilde (Lynn Flewelling)
Hach, diese beiden … ♥ Ich liebe sie. Ich mag es, wie langsam sich die Liebe zwischen ihnen entwickelt und wie sie zusammenwachsen. Obwohl ich anfangs befürchtete, dass Seregil den jungen Alec etwas zu sehr dirigieren könnte, war es doch Alec, dessen Mut mich insgesamt immer wieder am meisten beeindruckt hat.
7. Winterrose (Patricia McKillip)
Lustigerweise kann ich mich nicht einmal mehr an die Namen der Protagonisten erinnern, aber das Gefühl, das dieses Buch von Patricia McKillip damals in mir hervorgerufen hat, das sitzt bis heute in meinem Herzen. Dieses märchenhafte Sehnen, das Mysteriöse, der Zauber und die Süße und Bitterkeit der Liebe … ich fand es wunderschön. Vielleicht müsste ich es mal wieder lesen.
8. Charis & Talisien aus Talisien (Stephen Lawhead)
Der ersten Band der Pendragon-Saga hatte mich damals sehr überrascht, weil es mir so weit weg von der Artussage zu sein schien. Doch die Geschichte von Charis und Talisien, die die Eltern von Merlin werden sollten, besaß für mich in gewisser Weise mehr Zauber, als alles, was darauf folgte.
9. Hauptmann Vansen & Prinzessin Briony aus Shadowmarch (Tad Williams)
Eine anfangs sehr einseitige Liebe, die mit der Zeit leider etwas an Reiz für mich verlor (ich bin mit Briony nie so richtig warm geworden), aber wie wunderbar der Hauptmann die Prinzessin anschmachtete und was er für sie auf sich genommen hat – das war schon echt herzerwärmend.
10. Nell & Jörn aus Reiterhof Dreililien (Ursula Isbel)
Platz 10 macht es mir sehr schwierig, denn wir kommen an den Punkt, an dem ich mir etwas aus den Fingern saugen muss. Natürlich gibt es weitere Liebespaare, deren Geschichte ich gern verfolgt habe; zum Beispiel mochte ich das Ende von Lyra und Will aus His Dark Materials sehr gern und fand auch jede der Paargeschichten aus Becky Chambers Wayfarer Reihe bisher sehr berührend. Doch nichts von alledem hat sich so nachhaltig in meinem Herzen eingenistet, dass ich es spontan aufzählen könnte. Darum habe ich mich entschieden, hier die erste Liebesgeschichte zu nennen, mit der ich je mitgefiebert habe – und das ist eben die von Nell & Jörn aus der Reihe „Reiterhof Dreililien“, die ich als Kind geliebt habe. Die Geschichte mag nicht besonders „tief“ sein, aber ich finde sie noch heute sehr emotional und sie hat nachvollziehbare Höhen und Tiefen, die mehr betreffen als „er hat mich nicht angerufen“. Die Reihe nehme ich noch immer aus dem Regal und ziehe mich in ihre Welt zurück, wenn mich das Heute und Hier an der Menschheit zweifeln lässt (im Grunde müsste ich sie atm also täglich lesen …).
Mit welchen Paaren habt Ihr mitgefiebert? Wer hat Euch zu Tränen gerührt oder darfs für Euch auch gern so richtig kitschig sein? Was macht eine Liebesgeschichte für Euch aus? Erzählt es mir gern :)