Hölzern

Irgendwie kann ich noch immer nicht mit Menschen. Vorallem nicht mit Fremden, mit denen ein persönlicher Kontakt stattfindet. Ganz Fremde, also damals Büchereikunden, Kollegen oder heute die Menschen, denen ich im Alltag z.B. beim Einkaufen begegne, das ist kein Problem. Aber ein distanzloser Kontakt mit Unbekannten auf freundschaftlicher Basis? Auf einer Party mit unbekannten Freundesfreunden? Egal wie nett alle sind, ich kann es einfach nicht. Ich kann nicht reden, weiß nicht was, nicht wie. Wie stehen, wie schauen, was überhaupt? Darf ich unsichtbar sein? Bitte?
Ich war nie gut darin, aber es wird auch nicht besser.
Eine ungelenkte Marionette, abwechselnd von Kopf und Herz geleitet, die vermeintlich existierenden Ansprüchen niemals gerecht werden kann.
Es gibt so wenige Menschen auf der Welt, bei denen ich mich frei und ungezwungen fühlen kann.

7 Gedanken zu „Hölzern“

  1. Ich sage mal so: Es hängt von den Leuten und der Situation ab! Glaub mir, würde ich dir mal auf einer Party begegnen, wäre mein erstes Thema Japan, Videogames oder dergleichen! Und sobald man einmal drin ist, redet man ohne Probleme weiter! Vllt. schließen sich andere noch zum Gespräch dazu, dann ist diese Schwelle überwunden. ^^

  2. Hm, nee, das mein ich nicht. Es gibt Menschen, bei denen ist ja gleich eine Wellenlänge da, mit denen ist reden nicht schwer. Ebensowenig mit Menschen von denen man weiß, dass man gemeinsame Interessen besitzt. Aber weiß man das nicht und gibt es auch keine offensichtlichen Begegnungspunkte…? Dann bleibt „smalltalk“. Und der ist einfach dumm. Und den kann ich nicht und in dem fühle ich mich einfach unwohl.

  3. Ich glaube da tut sich jeder unwohl fühlen, denn diese Art von Smalltalk von dem du sprichst, mag ich auch nicht. Ich lausche meist Leuten zu, bis ein Thema fällt wo ich mitreden kann. Und dann baue ich mich automatisch mit ein. Vllt. solltest du es auch mal so probieren?

  4. Oh, ich finde das so unfair. Wenn ich in solchen Situationen bin schaltet mein Gehirn ab, mir fällt nichts ein. Insgesamt komme ich mir vor wie ein schlechter Schauspieler, ich bin nicht authentisch. Das strengt mich an… Glücklicherweise ist es nicht immer so, vielleicht hängt es von den Freunden ab, die dabei sind. Auf jeden Fall beneide ich diejenigen, die einfach scheinbar problemlos an irgendwelchen Gesprächen teilnehmen, immer was zu sagen finden. Oft höre ich einfach zu. Manchmal denke ich, das hätte ich nicht gesagt. Oder ich sage Sachen, die es eigentlich nicht wert sind ausgesprochen zu werden, nur um diese unangenehme Atmosphäre zu überdecken…
    Ich kanns vermutlich auch nicht. Und es ist mir zu blöd, gezielt auf Gemeinsamkeiten einzugehen. Das kommt mir immer gleich so egozentrisch vor.
    Ach, manchmal gehn mir auch einfach so Leute auf die Nerven :D Vielleicht haben die einfach zu wenig Humor für meinen Geschmack ^_^ Oder sie halten meinem Urteil nicht stand :-/

  5. ich weiss ja so, wie du dich fühlst…

    ironischerweise gibt es immer wieder leute, die mir zu meiner sozialen einsamkeit den ‚klugen‘ rat geben, doch mal rauszugehen in cafés oder auf partys, denn dort soll man ja bekanntlich menschen kennenlernen.
    wenn das alles so einfach wäre…

  6. @Tai – siehst Du und dieses „sich automatisch einbauen“ .. das ist so eine Sache. Klar, das mach ich auch dann und wann. Aber ich fühl mich dabei trotzdem wie ein Fremdkörper im Gespräch. Als hätte man schlicht sinnlos unterbrochen. Oder ich frage mich sofort, warum ich das nun gesagt habe. War das so richtig? Klang das nicht zu besserwisserisch? Wars unangebrahct? Warum sollte es diese 2 Fremden überhaupt interessieren, was Du denkst?
    Es ist für einige eine schwierige Angelegenheit und nicht „einfach so“ zu ändern.

    @Xelli – ja genau, ein bisschen wie ein schlechter Schauspieler. Wobei das auch nicht richtig ist. Weil „Ich“ bin ich ja trotzdem noch. Nur vielleicht nicht 100% authentisch, weil eben verkrampft statt locker. Es ist blöd, etwas sagen zu wollen nur um etwas zu sagen, einfach, damit man nicht stumm wie ein Fisch am Rande hockt.
    Vielleicht spielt das eigene Urteil tatsächich auch eien Rolle. Macht man sich über sich selbst diese Gedanken, weil man automatisch über andere so denkt? Und denkt man tatsächlich so? Hach, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, ich bin zu alt für sonen Scheiß ;)

    @ShirOgane – Cafe ist eh total doof. Ich meine, wer lernt schon irgendwen im Cafe kennen? Entweder man ist mit Freunden dort, oder, wenn allein dann doch mit Buch und gar nicht interessiert, groß zu quartschen oder?
    Naja. Das kennenlernen ist gar nicht soo ein Proble, finde ich. Das mit ihnen Warmwerden eher.
    *hachseufz*

  7. Ich kenne sowas auch, da komme ich mir bei solchen Gelegenheiten immer überflüssig und völlig fehl am Platz vor. Dann grübel ich immer drüber nach, was ich doch sinnvolleres mit dieser „verlorenen“ Zeit hätte anstellen können. Ich habe immer so das dumme Gefühl, ich kann dann gar nicht „ich“ sein, sondern muß mich immer irgendwie „verbiegen“ um dort klar zu kommen. Ich bin dann lieber der stumme Zuhörer, damit ich ja bloß nichts falsches, dummes oder zu belangloses Zeug von mir gebe.
    Inzwischen vermeide ich solche „Gesellschaften“ völlig, da es mir einfach viel zu anstrengend ist, also treffe ich mich lieber mit Leuten, die ich kenne und die mich so nehmen, wie ich bin, ohne, das ich mich verbiegen, oder verstellen muß.
    Die Idee mit dem Café finde ich auch nicht gut, ich habe auch noch nie erlebt, das man da wirklich Leute kennen lernt…… den Kellner vielleicht, aber auch nur für die Bestellung. ;-)

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