Als ich im TV über diesen Film stolperte, hat er mich gleich gefesselt.
Kate Foster [Sandra Bullock] verlässt ihr idyllisches Landhaus gleich am See und hinterlässt im Briefkasten die Bitte, ihr Nachmieter möge ihr doch die Post nachsenden. Diese Nachricht erreicht Architekt Alex Wyler [Keanu Reeves] und macht ihn stutzig: Die angegebene Adresse existiert noch gar nicht! Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, versucht er Kate zu antworten… und beide entdecken, dass sie durch den Briefkasten miteinander in Verbindung stehen, obwohl Alex im Jahr 2004, Kate bereits in 2006 lebt.
Durch den Briefwechsel entdecken beide ihre Gefühle zueinander, doch wie können sie zueinander finden? Alex folgt Kates Spuren, doch zu seiner Zeit weiß sie nichts von ihm…
Der Film basiert auf der koreanischen Vorlage „Il Mare“ aus dem Jahr 2000 und folgt dem gleichen Handlungsstrang, der hier und da jedoch etwas ausgeschmückt wird.
Als ich den Film das erste Mal sah, habe ich den Anfang verpasst – ein Glück für mich, so blieb mir die Spannung erhalten. Denn beim zweiten Sehen wurde offenbar, dass die ganze Auflösung der Geschichte in diesem Remake schon von Anfang an gezeigt wird. Schade, und meines Erachtens der größte Fehler, den man machen konnte.
Dennoch ist der Film schön anzusehen. Der Zeitabschnitte sind [trotz aller Unlogik im Zeitgefüge] klar zu erkennen und die beiden Hauptdarsteller harmonieren wunderbar. Die schwierige Beziehung zwischen Alex und seinem Vater wurde deutlicher als im Original herausgearbeitet. Überhaupt wurde in „Das Haus am See“ viel mehr untergebracht. Nebenrollen erhalten mehr Relevanz, zusätzliche Elemente wie z.B. eine „Schnitzeljagd“ durch die Zeit wurden zugefügt. Doch obwohl insgesamt mehr passiert, kam mir dieses Remake im Vergleich zum minimalistischen Original teilweise [zu] lang vor. Auch wenn beide Filme die gleiche Geschichte erzählen, ist doch alles ganz anders. Hier drückt eine viel negativere Schwermut aufs Gemüt als bei „Il Mare“.
Wenn ich beide Filme vergleiche, so ist dieser leider viel zu vorhersehbar, was ihm den großteil des Effekts nimmt. Er wirkt künstlich dramatisiert, die Dialoge bemüht, wenn er auch zum Mitfühlen animiert und durchaus bewegt. Trotzdem kann ich in diesem Fall nur zum Original raten.
Mein Fazit:
Definitiv ein schöner Liebesfilm zum Mitlachen und -weinen, leider von Anfang an durchschaubar. Die Chemie der Darsteller stimmt, die Bilder sind schön und doch erreicht „Das Haus am See“ nicht die Qualität des Originals und fühlt sich trotz seiner 95 Minuten Laufzeit zu lang an.
2 Gedanken zu „Das Haus am See [2006]“