Weil ich nach Beenden des ersten Teils nicht wusste, was ich davonhalten sollte, habe ich mir den zweiten Band der „Biss“-Reihe besorgt, und ihn beinahe ebenso schnell gelesen wie den ersten.
Nach nur wenigen Seiten stand mein erstes Urteil: Bäh! Alles was ich in „Biss zum Morgengrauen“ noch positiv finden konnte, wurde hier zunichte gemacht. Ich habe das Buch weggelegt, hatte keine Lust mehr, dann aber aus Langeweile weitergelesen, und das war ganz gut so. Aber der Reihe nach…
In den ersten Kapiteln von „Biss zur Mittagsstunde“ verkommt Edward gänzlich zu einer Karikatur. Der Karikatur eines Mannes und erst recht der eines Vampirs, also, zumindest nach meinen Definitionen. Edward wirkt wie ein Schoßhündchen, der Kleinmädchen-Traumprinz, für den nichts existiert als SIE. Und der alles für SIE tun würde. Naja, bis auf eine Kleinigkeit: Das Gespräch der beiden Protagonisten verlagert sich nämlich von „Ich bin ein Monster!“ – „Nein, bist Du nicht!“ zu „Ich will auch ein Vampir werden!“ – „Nein wirst Du nicht!“ – „Ich WILL aber!“.
Als es bei Bellas Geburtstag zu einem blutigen Zwischenfall kommt, sieht Edward nur einen Ausweg: Er musst Bella zu ihrer eigenen Sicherheit verlassen. Er tritt aus ihrem Leben, verlässt die Stadt. Daraufhin fällt Bella in ein tiefes Loch.
Doch ab genau diesem Zeitpunkt wird „Biss zur Mittagsstunde“ besser!
Zwar kann ich die Tiefe von Bellas Schmerz nicht nachfühlen [was vermutlich mit daran liegt, dass ich die Liebe der beiden Protagonisten zu keiner Zeit spüren konnte], aber mir hat die Idee mit den leeren Seiten sehr gefallen. Bella steht völlig neben sich, ist des Lebens nicht mehr froh. Erst als sie engeren Kontakt zu Jacob, dem Sohn eines Quileute-Häuptlings pflegt, schafft sie es, sich abzulenken. Ab hier bekommt Bella erstmals etwas Farbe, und mit Jacob, der sich als Werwolf, dem Erzfeind der Vampire, entpuppt, tritt der erste gut ausgearbeitete Charakter auf den Plan. Auch Alice, Edwards Schwester gewinnt in diesem Band an Bedeutung und erfreulicher Tiefe, wenn die Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden Mädels auch leider aus „Ab hier waren wir Freunde, sie wusste ja ohnehin schon, dass wir es mal werden würden“ bestand. *hachja*
Beinahe spannend ist der Abstecher nach Volterra. Anschließend kehrt die Geschichte leider zur grauenhaften Eindimensionalität zurück, in der nur Bella und Edward zählen.
Mein Fazit:
Kurzweilig bis spannend, langweilig bis ärgerlich, unterhaltsam. Besser als Band 1 und bestimmt das Richtige, um sich von Liebeskummer abzulenken.
Hehe, das klingt ganz so, als gehörst Du auch zum Team Jake ;o)
Ich hab gerade in dem Teil sehr oft gedacht: Mensch Mädchen, wach auf! Der Typ ist tausend mal besser. Ich versteh nicht so ganz, wie die Autorin die Figur von Bella so gestalten konnte. (Klar, ihr Vampir-Mensch-Romantik-Roman muss ja so ausgehen…)
Hast Du die anderen Teile noch nicht gelesen?
Nein, ich glaube, auch kein Team Jake xD Eher „Team Anderes Buch“ ;)
Ich mag Jake. Und als Bella im dritten Band [ich bin irgendwo erste Hälfte Band 4.. Band 3 hat mir gefallen, vier ist bisher unterirdisch und noch schlimmer als Band 1 -.-] glaubt doch mehr als Freundschaft zu empfinden, kann ich es ihr nachfühlen. Ich hab auch einen Jacob in meinem Leben, manchmal sind die Grenzen schwer zu ziehen, erst recht, wenn man es allen recht machen möchte. Darum gefällt mir der dritte Band glaube ich so gut. ABER, ich halte es für ein Illusion.
Ich find Jake super, aber ich fand auch sein „Ende“ in Teil 3 einfach gut. Dass es in vier wieder rückgängig gemacht wird.. nc…
Ich mag aber auch Edward. Also, zumindest versuche ich die Idee, die hinter seinem Charakter steht zu verstehen und da ich *weiß* er soll eben DER sein, versuche ich das, auch wenn ich es beim lesen nicht fühle, zu akzeptieren. Ich mag ja eigentlich den Typ „Vampir“. Düster, geheimnisvoll, auf seine Art erfahren und Weise.. es ist eben nicht Ewards Schuld, dass Frau Meyer es nicht schafft, ihm genügend Charakter einzuhauchen, dass er neben einem wirklichen Charakter wie Jacob bestehen kann.
Von daher.. es soll hier so sein, dass Edward zu Bella gehört, da kan ich keinem anderen Team beitreten ;) Auch nicht wenn ich Jake besser finde. Das liegt aber imho eben am Buch, und nicht an Jacob. Wenn.. Du verstehst was ich damit sagen will xD
Auch an mir ist dieser Hype nicht vorbei gegangen. Meine Arbeitskollegin ist glühender Fan der Autorin … Und nach ein paar Monaten habe ich dann nachgegeben und mir die Bücher gekauft – so als englische Sammelausgabe, da waren sie bedeutend billiger.
Ich fand gerade den letzten Band unerträglich. Ich habe ihn mit der wilden Hoffnung doch bis zum Ende gelesen und gewartet, daß er besser wurde. Er wurde im Gegenteil noch schlechter.
Ehrlich, ich verstehe den Hype nicht. Es gibt so viele tolle und lesenswerte Bücher und gerade dieser (schriftstellerisch besonders) Mist wird hoch gejubelt bis zum „Geht-nicht-mehr“.
Die Frau kann einfach nicht schreiben. Dann lieber auf wirklich gute Fantasyliteratur zurück greifen ;-)
Du raubst mir gerade die Hoffnung, dass Band 4 doch noch irgendetwas birgt… Bin gerade an der Stelle wo Jacob geprägt wird… *ghaaa* Wie nennt man das? Konfliktvermeidung? Naja. Band 2 und 3 haben mich jedenfalls unterhalten. Fernab jeden Hypes. Jetzt kann ich wenigstens begründet sagen, dass mir das ganze nicht so zusagt. Und der Schatz bleibt vor den Filmen verschont, hat alles sein Gutes ;)
Ich fand den letzten Teil auch unterirdisch. Ich hatte den erst auf englisch gelesen und wollte mir die ganze Zeit einreden, dass vielleicht mein Englisch zu schlecht sei und ich es einfach nur falsch verstehe… X) Aber auf deutsch war es dann noch schlimmer.
Im Vergleich zu den ganzen Vampirbüchern, die nach der Twilight-Saga heraus gekommen sind, ist die Geschichte noch halbwegs (halb…naja, viertel, oder vielleicht doch nur achtelwegs? :x ) durchdacht.
Wie gut das ich so selten in Buchhandlungen gehe *g* Mir hat der Fantasyschund der nach den HdR-Filmen in Massen auf den Markt geworfen wurde schon soo gereicht ;) Habe zufällig gesehen dass nun auch mehrere Vampirserien isn TV kommen, die Ähnlichkeiten mit Twilight haben. Aber zumindest bei „The Vampire Dairys“ ist die Buchvorlage um einiges älter…
Aber ein bisschen ärgerlich isses schon, dass, egal was gerade mal Erfolg hat, immer sofort bis zum Erbrechen ausgelutscht werden soll… *seufz*
Mir ging es vor allem bei all den Drachen-Romanen so.
Nach dem wunderbaren Büchern von Eragon kamen ja soviele Drachen-Reiter-Bücher auf den Markt und zu 99% war schon der Klappentext scheiße.
Nun warte ich sehnsüchtig auf den vierten Teil von Eragon und kann es kaum erwarten ;)