*hachseufz* Viel zu kurz war sie, die Rückkehr in Patrick Rothfuss‘ Welt der Königsmörder Chroniken. Aber ich habe jede Seite der neuen Novelle genossen.
Schon in Der Name des Windes und Die Furcht des Weisen war Bast auf anhieb mein Lieblingscharakter. Undurchsichtig und vielschichtig, gleichermaßen sanft wie wölfisch, beschützend und verschlagen. Ich glaube, mich hat die Handlung im Wirtshaus tatsächlich stets mehr gefesselt als Kvothes Erzählung selbst. ^^‘ Vielleicht fiel es mir daher in Der Weg der Wünsche leichter, mich von der zarten Erzählung einfangen zu lassen, als es bei Die Musik der Stille der Fall gewesen ist. Denn obwohl ich Auris Geschichte mochte und sie mich berührt hat, war sie gleichzeitig auch abstrakt und mir irgendwie fern.
Basts Geschichte ist anders.
Der Weg der Wünsche begleitet Bast durch den Mittsommertag, von der Morgendämmerung bis zur Mitternacht. Oberflächlich mag man nur den Tunichtgut sehen, der in der Sonne liegt und seinen Vergnügungen nachgeht, aber mit jedem Satz und jeder weiteren Tageszeit, zeigen sich darunter mehr und mehr Spuren von Basts Wesen – und dem Künstler, der er ist. Denn Patrick Rothfuss gelingt es auf wunderbare Weise, selbst unwichtig erscheinende Dinge miteinander zu verknüpfen und ihnen Relevanz zu verleihen. Und so ergibt sich aus vielen losen Fäden am Ende ein sehr komplexes Gesamtbild.
Ich kann gar nicht mehr zur Handlung sagen, ohne Dinge vorwegzunehmen, – und das werde ich nicht tun, weil mich gerade das langsame Entpacken der Geschichte so fasziniert hat. Diese Erfahrung möchte ich niemandem nehmen. Daher bleibt mir nur, eine Leseempfehlung auszusprechen, für alle, die es zauberhaft und geheimnisvoll mögen und die gern einen Blick auf die Magie, den Zauber der Fae werfen möchten. Für jene, die verstehen wollen und doch bereit sind, das bereits Verstandene jederzeit neu zu interpretieren. Denn auf Basts verschlungenen Pfaden lohnt es sich, zweimal hinzusehen.