Barry Trotter und die schamlose Parodie – Michael Gerber

Barry Trotter und die schamlose Parodie CoverManchmal sollte man einem Autor einfach Glauben schenken. Es steht „schamlos“ auf dem Buch. Groß und eindeutig. Und es ist genau das: Schamlos. Warum also erwartete ich, dass es jemandem gelänge, das ganze Marketingrad hinter dem Potter-Imperium pfiffig aufs Korn zu nehmen? Warum zum Henker habe ich es mir nur gewünscht? Ich arme Harry-Sympathisantin erhoffte mir eine erfrischend witzige Parodie, vielleicht eine Karikatur der Charaktere, wie es zur Zeit dieser Buchveröffentlichung einer FanFiction Autorin mit ihren „Secret Dairys“ der LotR-Charaktere gelungen war. Aber dieses Buch hier… nein, der Autor hat nicht gelogen, es ist schlicht und ergreifend schamlos.

Nach den ersten paar Seiten war ich bereits extrem gelangweilt von den flachen und geschmacklosen Späßen, so dass ich mich wirklich zwingen musste weiterzulesen, nur um schließlich doch nach der Hälfte dieses harmlos aussehenden Büchleins entnervt aufzugeben…
Worum es geht ist schnell zusammengefasst: Hogwarts steht vor der endgültigen Vernichtung durch die dunkelsten aller Mächte: Hollywoods Filmindustrie! Klingt witzig? Joa, dachte ich auch. Ist es aber nicht.

Wer auf hirnlosen Witz ala „Lord of the Weed“ [wobei, selbst das war nicht sooo übel] steht, darf vermutlich getrost zugreifen, wer aber auch – oder gerade – in einer Parodie ein winzig winzig wiiinzig kleines bisschen Anspruch sucht, ist hier vollkommen falsch. Ron=Lon mit einem Klatscherballloch im Kopf und dem Gehirn eines Golden Retrievers.. aaaahja… Harry/Barry als Kiffer der sich von seinen Mitschülerinnen den Zauberstab polieren lässt… *schnarch*
Was? Achso, ja, das war mir noch als „ganz nett“ im Gedächtnis geblieben. Dumbledore [Bumblemore *rolleyes*] als sabbernder alter Greis, der versucht den Schülerinnen unter die Röcke zu gucken ist hingegen schlicht unerträglich… Jeder einzelne Satz wirkt gezwungen und versucht gleich mehrere „Späße“ einzubringen. Selbst wenn sie zünden würden, wäre das sicher etwas zuviel, aber es gelingt leider nicht. Bzw. nie.

Wer eine gute Parodie erwartet hat, vielleicht an Pratchetts McBest oder so denkt.. *wildkopfschüttel* Nein, das hier ist einfach nur unterste Schublade. Wer Harry Potter Parodien mit Witz und Charme lesen möchte, der sollte vermutlich besser das Internet nach diversen FanFics durchsuchen, statt auf dieses Buch zurückzugreifen. Jeder Viertklässler, der Harry Potter auch nur ein winziges bisschen kennt und mag sollte in der Lage sein eine bessere und intelligentere Verballhornung zustande zu bringen. Vielleicht eine, die nur im Entferntesten die Leistung hinter der „Geldmaschine Potter“ anerkennt und nicht bloß alles in den Schmutz zieht. Ein winziges bisschen Respekt hätte nicht geschadet.

Mein Fazit:
Nein. Nein, nein, nein! Nein. Dumm, dümmer, geht gar nicht.
Hier sind alle Mogrys tot umgefallen, und Harry täte es wohl auch, wenn er könnte. Der Autor sollte sich entweder schämen oder den Beruf wechseln. Aber wie bereits erwähnt, er hats sogar groß drangeschrieben. Schamlos! Vertraue den Menschen, liebe Mi, vertraue… *seufz*

3 Gedanken zu „Barry Trotter und die schamlose Parodie – Michael Gerber“

  1. Haha, ich hab vor ein paar Jahren mal davon gelesen, ich wollte das sofort lesen, weil ich den Namen „Bumblemore“ in deutscher Aussprache sehr amüsant fand :D
    Nie gelesen und scheinbar habe ich das einzige Schmankerl schon entdeckt :-/
    Was ich dir aber zumindest nach dem ersten Blick empfehlen kann sind die Arbeiten von „coldmirror“ bei YouTube. Harry Potter Parodie zum HÖREN!! Und voller Hingabe!
    http://www.youtube.com/user/coldmirror#p/a/9134A2DC51503CB0/0/Ijf-LG-FjwY

    Ich vergebe mit Vorbehalt 4 Mogrys ^_^

  2. Danke für den Link Xelli :D Trifft auch nicht so ganz meinen Geschmack, wenn sich da auch jemand seeehr viel Mühe gegeben hat. 2-3 Mogrys von mir ;) Je nachdem. Dudleys „Hurensohn“ nervte jedenfalls ziemlich schnell *hihi*

    Aber um Lichtjahre besser als .. „das Buuuuch“ *gruselstimme*

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