Namen

Ich glaube ich habe erkannt, weshalb ich mit meinem „Roman“ nicht weiterkomme. Also, zumindest einen der vermutlichen nicht wenigen Punkte, etwas, was mir aber immer wieder aufstößt, wenn ich auf meine Dateien zu- oder nach meinen Ausdrucken greife: Der Name des Hauptcharakters.

Namen waren schon immer ein Problem, und darum kann es auch gar nicht anders, als hier ebenfalls zu einem zu werden. Das Problem ist bereits über 12 Jahre alt, aber bis vor ein paar Jahren habe ich es nie wirklich als solches wahrgenommen.
Ich bin nicht gut darin, mir Namen auszudenken. Namen müssen klingen, müssen passen, sollten trotzdem nicht alltäglich sein und ein Hauch einer Bedeutung, eines Zusammenhangs mit der Geschichte, sollte außerdem vorhanden sein. Bei „Erin“ ist all dies zwar gegeben, aber… ja.
„Erin“ bin nun schon zu lange ich. Eben deshalb, weil ich nicht gut darin bin, mir Namen auszudenken. Seit ich 14 bin [so alt war ich, als ich „Erin“ in ein Kreuzworträtsel eintragen musste], heißen die meisten meiner weiblichen Protagonisten [wenns denn passt] „Erin“. Mein DSA-Charakter hieß „Erin“. Mein erster und langjähriger Shadowrun-Charakter hieß „Erin“ und logischerweise war mein erster [und einziger] Nick im Internet auch „Erin“ [eigentlich eine Frechheit, dass ich mich trotzdem als kreativen Menschen bezeichne, oder?].
Es gibt Leute, die mich nur unter diesem Namen kennen. Es gibt Leute, die kennen zwar meinen richtigen Namen, benutzen ihn aber nicht, und das, obwohl sich mich schon lange, lange kennen, länger als dieser Name für mich überhaupt existiert. Nicht, dass mich das stört, im Gegenteil, mit „Miriam“ konnte ich mich nie richtig anfreunden, und wenn „Erin“ mir nicht gefallen würde, hätte ich ihn nicht gewählt.

Aber auf diese Geschichte bezogen ist es ein Problem.
Ich bin Erin. Nicht sie ist Erin. Ich schreibe über sie, nicht über mich. Auch wenn natürlich oft ein Fünkchen Selbst in einem Protagonisten steckt. Und in diesem Fall vielleicht mehr als ein Fünkchen, aber trotzdem…: Sie ist nicht ich. Ich bin nicht sie. Ich will nicht sein wie sie und will nicht, dass sie ist wie ich. Sie braucht einen anderen Namen. Dringend. Ansonsten kann ich gleich alles ins Altpapier werfen, aber… soweit bin ich trotz all der Jahre des Stillstandes nicht.

Sie braucht einen neuen Namen. Punkt.
EBON brachte mich genausowenig weiter, wie die neuen Namensgeneratoren, die man leicht ergoogeln kann. In WoW in den Hauptstädten sitzen und Spielernamen lesen führte auch mehr zu hochgezogenen Augenbrauen, als zu einem Geistesblitz. Namensbücher brachten mich nicht weiter. Mein Mythologie-Lexikon hat ebenfalls nicht weiter geholfen. Auch mein übliches Anagrammspielchen funktioniert nicht.

Es frustet. Total.
Ich sitze seit ich weiß nicht wie langer Zeit auf heißen Kohlen, da ist diese Grenze, beinahe sichtbar, der Fuß ist zum Schritt gehoben, aber ich komme einfach nicht auf der anderen Seite an. Es fehlt ein Mü. Der Zündfunke, ein Auslöser. Vielleicht ein neuer Name.
Bitte, ein neuer Name…

11 Gedanken zu „Namen“

  1. Das Problem kenne ich^^

    Mein Freund und ich haben vor 2 Tagen Runes of Magic angefangen: Klasse? Ganz klar Priester, soll ja in dem Spiel auch spaßig sein. NAME?? Ganz logisch: Silent ;) Man ist daran gekettet…Ich befürchte, es wird noch auf meinem Grabstein stehen.

    Aber sich was neues ausdenken ist sicher schwer! Ich hoffe, dass Du bald einen zufriedenstellenden Namen finden wirst. :)

  2. Oh jah, das Problem mit den Namen ^^ Ihc hab mich mittlerweile auch sehr an meinen Nick gewöhnt. Eine meiner Figuren hieß auch mal Hikari, aber das wurde blitzschnell umgeändert und Gott sei Dank habe ich den perfekten Namen gefunden für die junge Dame.

    Schwierige Situation, vor allem, da du ja alle gängigen Methoden ausprobiert hast.
    Obwohl, eine noch nicht. Geh doch mal zum Bücherregal rüber und schau bei den Herrn und Fraun Autoren, wie die heißen. So habe ich einige meiner Nebenfiguren nach zusammengewürfelten Autorennamen benannt :) Vllt kommt ja auch bei dir dann so eine Erleuchtung?!

  3. hmhm…das problem mit den namen^^hatte ich auch, aber ich hab eine ziemlich einfache Lösung gefunden. Also wenn mir mal kein guter Name einfällt geh ich einfach zu einer Person die es mir nicht übel nimmt wenn ich sie nerve und bitte sie im Kopf das Alphabet aufzusagen. Irgendwann sag ich dann Stop und notier mir den Buchstaben. Nach einigen Buchstaben entlasse ich sie dann und streiche alle Buchstaben die das Wort unaussprechbar machen oder füge notfalls neue ein^^ bei mir funktionierts^^

  4. hmm ich hab genau dasselbe Problem wie du …
    Also kann ich dir leider nicht mehr weiter helfen
    Ich hab meinen ganzen Kopf voller Ideen für eine Geschichte, aber ich kann nicht einen Satz schreiben, weil ich einfach keinen Namen weiß.

  5. Hi,
    das Problem kennen wahrscheinlich viele Autoren. Ich selber habe dieses Problem fast nie. Ich nehme meistens die Namen von Leuten die ich kenne. Ansonsten gebe ich bei google „1000 Jungen/Mädchen namen ein“ da kommen dann ganz viel aussergewönliche Namen heraus ;D können Sie ja mal ausprobieren.
    Viel Glück

  6. Dankeschön :)
    Bei Storys die in dieser Welt und Zeit spielen oder in etwas vergleichbarem tritt das Problem bei mir auch nicht auf. Aber bei „Mittelalter-Fantasy“ kommen die normalen Namen – finde ich persönlich – nur in Ausnahmefällen gut.

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